Fakten & Besonderheiten

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Was ist Zygosität?

Der Begriff Zygosität beschreibt den Grad der genetischen Ähnlichkeit eines Zwillingspaares. Es gibt eineiige und zweieiige Zwillinge. Fachsprachlich spricht man von monozygoten (eineiigen) und dizygoten (zweieiigen) Zwillingen. Erstere sind genetisch identisch, da sie aus einer einzigen befruchteten Eizelle entstehen, die sich in zwei teilt. Zweieiige Zwillinge hingegen sind genetisch nicht ähnlicher als gewöhnliche Geschwister, da sie aus zwei verschiedenen Eizellen entstehen, die von zwei unterschiedlichen Spermien befruchtet werden. Etwa ein Drittel der Zwillinge sind eineiig. Innerhalb dieser Kategorien gibt es weitere Unterteilungen von Zwillingsschwangerschaften, basierend darauf, ob die Zwillinge eine Plazenta oder eine Fruchtblase teilen.
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Rekordverdächtige Zwillinge!

In 2019, kamen Zwillinge mit einem Zeitunterschied von 97 Tagen zur Welt. Die Wahrscheinlichkeit einer Zwillingsgeburt steigt, wenn 
  • die Mutter selbst ein Zwilling ist oder Zwillinge in der Familie hat
  • IVF oder assistierte Reproduktion vorgenommen wird
  • die Mutter Teil einer ethnischen Gruppe ist, die eine höhere Rate an Zwillingsgeburten aufweist.
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Was ist das bekannteste deutsche Kinderbuch über Zwillinge?

„Das doppelte Lottchen" ist ein Kinderbuch von Erich Kästner, das erstmalig 1949 erschien und von Walter Trier illustriert wurde.
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Was hat Kaffee mit Zwillingsforschung zu tun?

Laut Überlieferung war König Gustav III. von Schweden von der Schädlichkeit des Kaffeetrinkens überzeugt. Um die nachteilige Wirkung von Kaffee zu beweisen, stellte er im späten 18. Jahrhundert einem zum Tode verurteilten Zwillingspaar die Umwandlung ihrer Strafe in lebenslange Haft in Aussicht unter einer Bedingung: Bis zum Ende ihres Lebens sollte der eine drei Kannen Kaffee am Tag trinken und der andere die gleiche Menge Tee. Das Ergebnis war, dass der Teetrinker vor seinem Zwilling verstarb. Weil beide Gelehrten, die diese Studie betreuten, vor den Häftlingen starben, ist das Ergebis bis heute uneindeutig. Nichtsdestotrotz gilt dieses Experiment als die frühste Langzeitstudie in der Zwillingsforschung.
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Was sind Spiegelzwillinge?

Monozygotische Zwillinge entwickeln sich, wenn sich in den ersten zwei Wochen nach der Empfängnis eine befruchtete Eizelle in zwei identische Teile spaltet. Die beiden Teile entwickeln sich zu zwei genetisch identischen Babys, die 100 % ihrer Gene teilen und immer das gleiche Geschlecht haben. Manchmal erfolgt die Spaltung jedoch später als üblich, dann entsteht eine rechte und eine linke Seite in der Entwicklung des Embryos. Diese Zwillinge nennt man dann spiegelbildliche Zwillinge. Etwa 25 % der eineiigen Zwillinge passen auf diese Beschreibung.
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Neugierig auf deinen persönlichen Kunstzwilling?

Mit einem schnellen Selfie kann jede:r bei Google Arts & Culture seine:n Kunst-Doppelgänger:in in der tausendjährigen Geschichte von Kunst- und Kulturobjekten finden. Schau doch einmal selbst und finde deinen Zwilling! 
https://artsandculture.google.com/camera/selfie
Foto: Buchillustration Linnaea borealis. In: Carl Axel Magnus Lindman, Bilder ur Nordens Flora, Stockholm, 1917–1926.

Gibt es Zwillinge in der Pflanzenwelt?

In der Botanik ist nur eine Pflanze bekannt, die Zwillingsmerkmale aufweist: Linnaea borealis (Moosglöckchen oder Erdglöckchen), die auch umgangssprachlich als “Zwillingsblume” bezeichnet wird. Linnaea borealis ist ein immergrün, kriechender Halbstrauch mit duftenden, glockenförmigen Blüten, die paarweise an einem schlanken Stiel sitzen. Das Moosglöckchen tritt in kaltgemäßigten Nadelwäldern auf, beispielsweise in den nördlichen Gebieten und den Hochgebirgen Eurasiens und Nordamerikas.
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Wie häufig sind Zwillingsgeburten?

Die Häufigkeit von Zwillingsgeburten in Deutschland liegt bei ca. 1,2%, weltweit bei ca. 1,1%.  Dabei ist die Zwillingsrate seit den 1980er Jahren weltweit um ein Drittel gestiegen: von 9,1 auf 12,0 Zwillingsgeburten pro 1000 Geburten, was etwa 1,6 Millionen Zwillingspaare pro Jahr bedeutet.
Foto: adamci für Freeimages.com

Digitale Zwillinge

Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Modell eines physischen Objekts oder Systems, das in Echtzeit mithilfe von computergenerierten Daten aktualisiert wird. Diese präzise Spiegelung umfasst dessen gesamten Lebenszyklus und kann sowohl ein Produkt, als auch gesamte Prozesse, Dienstleistungen oder Anlagen, wie Fabriken und komplette Städte abbilden – egal, ob das reale Objekt existiert oder erst in Planung ist. Beispielsweise entwickelt die EU-Initiative "Destination Earth" derzeit ein hochpräzises digitales Modell der Erde, um Antworten auf die große Frage zu finden, wie sich Klimaveränderungen und Extremereignisse auf unsere Erde auswirken und in der Zukunft ablaufen. Die Erde erhält quasi ein virtuelles Abbild ihrer selbst.
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Einzigartiges Zwillingsfestival

„Twins Days“, das größte Zwillingsfestival weltweit, findet jedes Jahr in Twinsburg, Ohio (USA) statt. 
https://twinsdays.org/
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Okra essen und Zwillingsgeburten

Die Menschen des Volkes der Yoruba, einer Bevölkerungsgruppe aus dem Westen Afrikas, sind überzeugt, dass ihre spezielle Ernährung, die Okra-Blätter enthält, einen Einfluss auf die Geburtenrate von Zwillingen hat. Die Zwillingshäufigkeit liegt dort bei rund 20 Prozent. 
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Spiegel unserer Seelen?

Der Surrealist Max Ernst entwickelte im frühen 20. Jahrhundert die spiegelähnliche Abklatschtechnik, genannt Decalcomanie. Dabei wird auf ein Papier dünn Ölfarbe aufgetragen, anschließend gefaltet und Druck ausgeübt. Nach dem anschließenden Auffalten des Papiers werden Spiegelmuster aus zufälligen Blasen und Verästelungen freigelegt. Diese vielfältigen Oberflächenstrukturen verwendetet Max Ernst als Inspiration für die Formgewinnung von Landschaften, Figuren und Ungeheuer, welche auch gemeinhin als Seelenlandschaften des Künstlers bezeichnet werden.

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