Informationen für Familien
Die wichtigsten Punkte zum Zwillingsregister, die Gründe und Vorteile Ihrer Teilnahme, sowie eine Übersicht zu unseren Datenschutzvorkehrungen haben wir für Sie und Ihre Kinder unter Informationen zum Zwillingsregister zusammengestellt.
Wie Sie Ihre Kinder am Besten registrieren können, erfahren Sie in dem folgenden Anmeldeformular.
Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren unter: gertrud@mpib-berlin.mpg.de
Zwillingsschwangerschaft
Nur ca. 1,8 % aller Schwangerschaften in Deutschland sind Zwillingsschwangerschaften, wobei eineiige Zwillinge bis zu 30 % aller Zwillingsschwangerschaften bilden. Da Zwillingsschwangerschaften als Risikoschwangerschaften gelten, wird zu einer engmaschigen Überwachung der Frauen geraten.
Dr. Annette Isbruch, leitende Oberärztin am Helios Klinikum in Berlin-Buch, beantwortet in diesem Gespräch die wichtigsten Fragen rund um Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften: https://www.helios-gesundheit.de/magazin/schwangerschaft/news/mehrlingsschwangerschaft/
Meistern Sie die neuen Herausforderungen im Handumdrehen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat auf einem hilfreichen Portal Informationen zu den gesetzlichen Regelungen und Unterstützungsangeboten bei Mehrlingen verlinkt. https://familienportal.de/familienportal/lebenslagen/schwangerschaft-geburt/zwillinge-mehrlinge
Literaturtipps Zwillinge
Deutsch
- Bryan, E. (1994). Zwillinge, Drillinge und noch mehr ...: praktische Hilfen für den Alltag. Huber.
- Lersch, P., & Haugwitz, D. von. (2012). Leben mit Zwillingen!: Gut durch Trotzalter, Kindergarten und Grundschule. Georg Thieme Verlag.
- Haberkorn, R. (1996). Zwillinge: Wissenswertes für Zwillinge, ihre Familien, Freunde und Pädagogen. Rowohlt.
- Spektrum der Wissenschaft Highlights (2016). Gene und Umwelt - Wie wir werden, was wir sind. Springer.
- Neyer, F. J. & Spinath, F. M. (2008). Anlage und Umwelt: Neue Perspektiven der Verhaltensgenetik und Evolutionspsychologie. De Gruyter Oldenbourg.
Englisch
- Segal, N. L. (1999). Entwined lives: Twins and what they tell us about human behavior. Dutton/Penguin Books.
- Leonard, L. G. & Denton, J. (2006). Preparation for parenting multiple birth children. Early Human Development, 82, 371–378. doi:10.1016/j.earlhumdev.2006.03.009
- Plomin, R. (2018). Blueprint: How DNA Makes Us Who We Are. Allen Lane.
- Knopik, V. S., Neiderhiser, J. M., DeFries, J. C. & Plomin, R. (2016). Behavioural Genetics. Worth.
Ähnlichkeit von Zwillingspaaren bei der Geburt
Eineiige Zwillinge entwickeln sich aus derselben befruchteten Eizelle und sind daher genetisch identisch. Sie sind sich normalerweise auch in ihren körperlichen und geistigen Merkmalen sehr ähnlich, dennoch weisen sie auch Unterschiede auf, die bereits kurz nach ihrer Geburt und z.T. auch schon vorgeburtlich sichtbar und messbar sind. Dies kann auch durch Besonderheiten im vorgeburtlichen Entwicklungsumfeld von Zwillingen bedingt sein.
Man unterscheidet beispielsweise zwischen monochorialen und dichorialen Zwillingen. Monochoriale Zwillinge teilen sich eine gemeinsame Plazenta (Chorion), haben jedoch in der Regel eigene Fruchtblasen (Amnion). Bei monochorialen Zwillingen handelt es sich bis auf sehr seltene Ausnahmen immer um eineiige (monozygote) Zwillinge. Die Teilung der befruchteten Eizelle hat in diesem Fall zwischen dem 4. und 7. Tag nach Befruchtung stattgefunden. Geschieht die Teilung früher, entstehen monozygote-dichoriale Zwillinge, d.h. jeder Embryo entwickelt eine eigene Plazenta. Bei dizygoten oder zweieiigen Zwillingen handelt es sich immer um dichoriale Zwillinge, da diese aus zwei befruchteten Eizellen entstehen.
Bei monochorialen Zwillingen kann eine ungleiche Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff auftreten, was unter Anderem zu Unterschieden in Größe und Gewicht führen kann. Die Plazenta ist zudem die Hauptschnittstelle für den Signalaustausch zwischen Mutter und Kind. Daher ist es möglich, dass Faktoren des pränatalen Umfelds sich in ihrem Einfluss auf die Zwillingsföten unterscheiden können, je nachdem ob sie sich eine Plazenta teilen oder nicht.
Dass die vorgeburtliche Umwelt auch bei eineiigen Zwillingen nicht identisch ist, zeigt sich beispielsweise daran, dass sich ihre Fingerabdrücke und Gehirnstruktur unterscheiden. Die Fingerabdrücke entwickeln sich während der frühen Schwangerschaft und sind stark von zufälligen Faktoren wie der Position im Mutterleib und der Art, wie die Finger die Fruchtblase berühren, beeinflusst. Obwohl Studien gezeigt haben, dass monozygote Zwillinge in den meisten Bereichen des Gehirns stärkere Ähnlichkeiten aufweisen als dizygote Zwillinge, gibt es doch bereits kurz nach der Geburt Unterschiede. Wie diese Unterschiede zustande kommen, ist noch Gegenstand von Untersuchungen.